Gegen 10.30 Uhr waren wir bereits in Katherine:) Steve, den ich von
Cape Leveque kenne, hatte mir von Thermalquellen direkt in der Stadt
sowie außerhalb von Katherine erzählt. Also führte unser erster Weg zur
Touristeninformation um genaueres zu erfahren. Die nette Dame am
Schalter versorgte uns mit allen Informationen - auch mit der Uhrzeit...
Ups, es war bereits kurz nach 12.00 Uhr, anderthalb Stunden später als
auf unseren Uhren. Ich wusste zwar das Darwin in einer anderen Zeitzone
lag, aber nicht wo die Grenze war. Die Grenze zwischen Western Australia
und Northern Territory war auch die Grenze der Zeitzonen. Wir lebten
also schon fast 24 Stunden nach der falschen Zeit. Wir brauchen uns
nicht zu wundern, dass am Vorabend der gesamte Campingplatz vor 21.00
Uhr schlief, wenn es doch schon 22.30 Uhr war und auch morgens sind wir
nicht schon vor 7.00 Uhr aufgestanden. Ärgerlich war nur, dass es nun
doch schon so spät war und wir nicht mehr soviel Zeit hatten wie
angenommen. Schön ist aber, dass es jetzt erst 18.30 Uhr finster wird
und nicht schon um 17.00 Uhr.
Nachdem wir mit der Welt wieder
klar gekommen sind machten wir uns auf den Weg zu den warmen Quellen am
südlichen Zipfel von Katherine. Unglaublich irgendwie - ein
kostenfreier für jeden zugänglicher Pool inmitten einer Stadt. Das
Wasser war mit 32 °C badewannenwarm und glasklar. Nach der kurzen
Erfrischung fuhren wir gen Norden und machten, auf Empfehlung der Dame
aus der Touri Info, einen Ausflug zu den Edith Falls im Nitmiluk
Nationalpark, der nach dem dort lebenden Aboriginal-Stamm benannt wurde.
46 km nördlich von Katherine zweigt ein geteerter Zufahrtsweg zu den
Edith Falls ab.
Eine kleine 2,6 km lange Wanderung führt über einen Berg zum mittleren
und weiter zum oberen Pool. Unterwegs bietet sich ein schöner Ausblick
auf den 60 m hohen
Wasserfall zwischen den beiden Pools. Bereits nach 15 Minuten waren wir
am oberen Pool, der inmitten von riesigen Felsen lag, angekommen. Wir
suchten nach einem Plätzchen wo wir unsere Sachen ablegen konnten und
einen einfachen Zugang zum Wasser hatten, als mir zwei Frauen, die neben
Ihren Männern auf einem Stein saßen, ins Auge vielen. Ich musste
schmunzeln. Sie trugen beide den gleichen Bikini und das Muster kam mir
sehr bekannt vor. Als ich mich meines Tops und meiner kurzen Hose
entledigt hatte machte sich auch auf den Gesichtern der beiden Frauen
ein Grinsen breit. Mein Bikini hatte zwar einen anderen Schnitt, aber
der Stoff war der gleiche. Inmitten von nirgendwo, unter einer Hand voll
Menschen, dreimal der gleiche Bikini... Mir fehlen die Worte...
Papi
und ich kletterten über die rutschigen Steine und bahnten uns unseren
Weg ins kühle Nass. Kalt war das Wasser nicht, aber abermals glasklar.
Und angenehm zum Schwimmen. Nur die Strömung durfte man nicht
unterschätzen. Wir kletterten an der engsten Stelle, am oberen Ende des
Pools, aus dem Wasser und an den Felsen entlang flüßaufwärts um uns
anschließend mit der Strömung wieder zurück in den Pool treiben zu
lassen.
Nach dem Baden ließen wir uns noch ein wenig von der
Sonne trocknen und setzten unsere Wanderung entlang des Rundwegs fort.
20 Minuten später waren wir am unteren Pool, dem sogenannten Plunge
Pool, angekommen. Dieser Pool war riesig und reichlich tief. Papi und
ich schwammen geschätze 200 m bis hin zum Wasserfall und wieder zurück.
Mutti traute sich zwar auch ins Wasser, kam aber nicht annähernd so
weit. Sie beobachtete uns lieber aus sicherer Entfernung vom Ufer.
Zurück
am Auto, ich setzte mich wieder ans Steuer, fuhren wir weiter ins 156
km enfernte Adelaide River. Dort buchten wir uns im Showground Caravan
Park, der direkt neben einer Pferderennbahn lag, ein. Nach ein paar
technischen Problemen, die Steckdosen am Stromkasten neben dem uns
zugewiesenen Platz, funtionierten alle nicht, hatten wir uns wieder
häuslich eingerichtet. Der Caretaker wusste sich zunächst auch nicht zu
helfen. Seiner Meinung nach sollten alle Steckdosen einwandfrei
funktionieren, schliesslich sei kürzlich erst alles genauestens unter
die Lupen genommen worden sein. Denn in den nächsten Tage stünde ein
Pferderennen an, was den Campingplatz vermutlich aus allen Nähten
platzen lässt.
Schlussendlich nahmen wir den Steckplatz vom Kühlschrank, der in der angrenzenden kleinen Campingküche stand...
Zum
Abendessen gab es Green Thai Curry mit Hähnchenbrust, frischen grünen
Bohnen, Zuckerschoten und dazu Reis. Yummy, ich hatte gut gekocht..-)
Und nach einer verlustreichen Runde SkipBo ging es ab ins Bett.
Am nächsten Morgen, Montag, der drittletzte Tag unserer Reise, waren wir bereits 9.15 Uhr in Richtung Litchfield Nationalpark unterwegs.