Donnerstag, 9. Mai 2013

Von Delfinen, Minimuscheln und Jetties...

Viertel vor Sieben klingelte bereits der Wecker. Denn wir wollten pünktlich um 7.45 Uhr in Monkey Mia zur Delfinfütterung sein. 
Ein herrlicher Morgen. Keine Spur mehr von dicken Regenwolken und dem Wind, der uns gestern den ganzen Tag um die Ohren blies. Schnell Zähne geputzt, Betten abgebaut und los ging's. Das Frühstück wurde auf später verschoben. 
Am Strand in Monkey Mia angekommen, waren gleich schon zahlreiche Delfine da. Einige mit ihren Jungen, die wie verrückt im Wasser umher plantschten. Die kleine Menschenmenge, etwa 100 bis 150 Neugierige hatten sich versammelt, schossen hunderte Fotos. Überall knipste und klickte es. Jeder wartete auf das perfekte Bild. Einer der Babydelfine sprang sogar durch die Luft und schlug mit seiner kleinen Flosse aufs Wasser. Und zwei andere, vermutlich die Mamas, posten gerade mal einen Meter von uns entfernt im knietiefen Wasser wie gelernte Fotomodelle. Sie genossen offensichtlich die Aufmerksamkeit... Unterdessen wurde uns eine ganze Menge über die Meeressäugetiere erzählt. Und schließlich ging es an die Fütterung. Doch leider hatte keiner von uns das Vergnügen einem der Delfine einen frischen Fisch zu reichen:( Aber es ist schon echt irre die Delfine so nah beobachten zu können. 
Nach dem lohnenswerten Event in aller Frühe fuhren wir die 25 km zurück nach Denham um in einer Bäckerei direkt an der Küstenstraße eine Kleinigkeit zu frühstücken. 
Zurück am Auto übernahm ganz überraschend mein Papa das Steuer. Nach über 1792 gefahrenen Kilometern sitzt er nun zum ersten Mal auf dem Fahrersitz. Nach einer kurzen Einweisung, ihm war das Automatikgetriebe etwas suspekt, macht er einen ganz sicheren Eindruck:) Links fahren kann er ja! Etwa 325 km lagen vor uns. Erst ein kurzer Zwischenstopp an Eagle Bluff. Ich hatte große Hoffnung diesmal Haie zu sehen. Als ich vor einem Jahr schon mal hier war, habe ich leider keine gesehen. Aber alles bitten und betteln war vergeblich... Kein einziger Hai zeigte sich in der recht flachen Bucht, wo man ohne Probleme von oben vom Aussichtspunkt auf den Meeresgrund schauen kann. Warum die riesige Bucht um die Landzunge herum eigentlich Shark Bay heißt? Weil es hier sehr viele Haie gibt. Und die gibt es, weil hier sehr viele Seekühe leben. Diese wiederum leben hier weil in Shark Bay ungewöhnlich viel Seegras wächst. Seekühe fressen Seegras und Haie fressen Seekühe. Toll, alle sind glücklich! :) 
Ein weiterer Zwischenstopp war der traumhafte Shell Beach. Wie gestern schon erwähnt bestehen 120 km der Küste aus unzähligen Minimuscheln, die teilweise 4 m tief aufgehäuft sind. Und Shell Beach ist ein Stück davon. Endlos und wunderschön. Perfekt zum schwimmen eigentlich, nur leider wollte heute Morgen die Sonne noch nicht so richtig hinter den Wolken hervor. Und es war zu kühl. Auch wenn das hier sehr salzhaltige Wasser noch so lockte. Hin und wieder fing es den ganzen Vormittag zu nieseln an. Aber die paar Regentropfen waren nichts im Vergleich zu den Schauern von gestern. 
Auf der Strecke durch die unendlichen Weiten trällerte mal wieder Cat Stevens drauf los. Sein Best Of Album lief damals auf meiner Reise schon hoch und runter. Egal wo ich ihn höre, er wird mich immer an die hunderte kilometerlangen Fahrten durch karges, trockenes Land auf roten Staubstraßen und endlosen Highways erinnern. 
Im Wooramel Roadhouse legten wir einen kurzen Tankstopp ein. Mutti hat wieder 20 Sonnenhüte aufprobiert und konnte sich schließlich für einen entscheiden. Ein hellblauer Cowboyhut mit einer kleinen Zierkette aus Muscheln hat den Zuspruch bekommen:) 
Im sonnigen Carnarvon angekommen, unser Tagesziel war somit erreicht, haben wir uns auf den Weg zum Jetty gemacht. Der One Mile Jetty. Er wurde 1897 erbaut und ist mein absoluter Lieblingsjetty. Demnach habe ich auch wieder 17000 Fotos gemacht obwohl ich schon 19000 habe:))) 


Er ist sehr historisch mit zum Teil losen ungleich langen Bohlen und dicken Schrauben, die an einigen Stellen aus dem schon morschen Holz ragen. Eine kleine Lock rattert auf rostigen sehr krummen Schienen nach Bedarf im Schneckentempo bis ans Ende der Seebrücke. Der Jetty ist ein sehr beliebter Angelplatz und hätten wir etwas mehr Zeit würde auch ich mein Glück versuchen. Denn bei meinem letzten Aufenthalt Anfang September letzten Jahres hat mich fast der Wind vom Jetty geblasen sodass an Angeln leider nicht zu denken war. 

Jetzt sitzen wir gerade im Canarvon Caravan Park vor unserem Van und es fängt schon wieder an zu nieseln. Zum Abendessen gab es eine leckere Reispfanne mit Truthahn und jetzt noch ein Gläschen Wein. Da ich heute keinen Reisebericht mehr schreiben muss spielen wir jetzt noch eine Runde Carcassonne:) 

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